Gabi Steinhauser
Color Fields

Gabi Steinhauser, Color Fields
Eröffnung: Donnerstag 10. September, 18 Uhr
Laufzeit: 11. September bis 10. Oktober, 2015

Ohne Titel, 2014

Color Fields ist die zweite Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Gabi Steinhauser bei Dorothea Schlueter in Hamburg.

Wir zeigen neue großformatige Fotografien, die sehr viel weniger abstrakt als die früheren Arbeiten, gleichwohl im selben Geist entstanden sind. Es ist, obwohl es sich bei Fotografie ja um typische Flachware handelt, ein skulpturaler Ansatz. Als würde der Lichtstrahl des Projektors einen Körper formen und nicht nur eine plane Fläche Fotopapier belichten. (Jenseits technischer Belichtungsfragen im Fotolabor formt Licht tatsächlich Körper. Die Anmutung gewölbter, geknickter oder sonstwie geformter Gegenstände entsteht immer nur durch die jeweilige Beleuchtung – Evidenz, also das dem Augenschein nach unbezweifelbar Erkennbare, gibt es nicht im Dunklen.)

Gabi Steinhauser befasst sich intensiv mit Bildkomposition, ihre Intention ist es, Fotografien von der Welt zu machen, die zum Bild werden, also nicht zum Abbild der Welt, sondern zu einer abstrakten Komposition von Farbe und Form.
Ist es also möglich, z.B. Personen zu fotografieren, ohne sie damit zu porträtieren, eher Figuren aufzunehmen als Persönlichkeiten? Gabi Steinhauser ist der Umraum einer Bildkomposition immer genauso wichtig wie die Figur, sei diese nun ein Haus, eine Palme oder eine Person. Sie benutzt die Welt als Motivgeber, um grundsätzliche Bildfragen zu stellen: Wie lässt sich die optische, abbildliche Oberfläche durchstoßen und so die Realität in ihren Zusammenhängen verstehen?
Die Betrachter sollen sich weder plaudernd in Narrativen einrichten noch beschaulich in Bildräumen niederlassen, was soll das überhaupt sein, so ein Bildraum?
Die Schlacht um Abstraktion und Abbildlichkeit, um Bildevidenz muss immer neu ausgefochten werden.
In der Spannung zwischen Wirklichkeitsbezug und Eigenwirklichkeit der Fotos formiert sich stets aufs Neue die Bedeutung von Bildern.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, außerdem danken wir der Firma Vorwerk.