Axel Loytved
OLD CONTEMPORARIES
Eröffnung Freitag 25. Oktober, 18 Uhr
26. Oktober – 24. November
Lapidar ist die Arbeitsweise von Axel Loytved. So wie man einen Stein (Lapis) in einen Teich wirft:
Eine knappe Bewegung aus der Schulter, ein kurzes Platschen, ringförmige Wellen, der Stein ist versunken.
Man kann jetzt einen neuen Stein aufnehmen oder es bleiben lassen.
Axel Loytved nimmt stets neue andere Steine auf. Er schleudert Altpapier im Waschsalon, verwandelt Verpackungsmaterial in Bronzen, druckt mit einer gefüllten Pappschale Pommes einen Grafikzyklus, während er auf die Altpapierwäsche wartet, zerschneidet Teppich und formt Schneematschbrocken ab.
Bei all diesen Beschäftigungen spielt das spontane Auffinden der Bestandteile eine wesentliche Rolle. Axel Loytved folgt nicht einer vorher ausgedachten Konzeption, die über Recherche und Erkenntnisverlangen zu einem Ergebnis geführt wird, sondern er vertraut dem Eigengewicht der Dinge, der jeder Sache potentiell innewohnenden Nutzlast an Bedeutung, die er über geschickte Kombinatorik zu einem Sinn zusammenschließt, den man nicht im Voraus prognostizieren kann.
So eine lapidare Verfahrensweise muss man aushalten können. Man muss ertragen, dass sich vielversprechende Konstellationen in Dunst auflösen oder optisch attraktive Gebilde jedem sprachlichen Zugriff widerstehen, dass überhaupt schwer zu steuern ist, was passiert, und vor allem, dass sich Prozesse nicht wiederholen lassen – auch dann nicht, wenn man die gleichen Bedingungen zugrunde legt.
“Die Welt ist alles, was der Fall ist” schrieb Wittgenstein und man kann ergänzen: Blöd rumsuchen kann jeder – Finden, das ist es!