BELLE POULE
Eröffnung 2. Dezember 2011, um 17 Uhr
Laufzeit: 3. Dezember 2011 – 14. Januar 2012
Rocco Pagel hat Ende der 90er Jahre in Dresden studiert, anderenfalls wären das keine Kreidegründe, die in mehreren Schichten aufgebaut und zahllose Male geschliffen sind, die Malerei keine Lasurtechnik – genauer ein Wechsel von Eitempera und Öl – ein verhältnismäßig schnell trocknendes Verfahren, welches erneut verschliffen wird und aufgrund der vielen Lasuren, je nach Beleuchtung, in Tausend Nuancen erscheint, wie ein Tag der vom Morgengrauen bis zum Abendrot doch immer die selbe Szenerie erhellt. Im Fall der Aquarelle von Rocco Pagel konkret einen um 1840 angelegten Garten in Südfrankreich. Hier arbeitete Rocco Pagel plain air. Dabei beschäftigte ihn das künstliche der Gartenanlagen, die exotischen Pflanzen welche ein Versprechen von Wildheit und Ferne geben, um so glaubhafter, je trickreicher der Garten in die Kulturlandschaft eigegliedert ist, auf das einem die ferne Gebirgskette über den Weinbergen erscheint, wie die Kulisse des Kilimandscharo.
Im Atelier aber auch ohne Kunstlicht entstehen die Malereien. Auch hier ist Pagels Betrachtung ganz unmittelbar. Kein Vorder- Mittel- und Hintergrund gliedert die Bilder, die dennoch nicht in völliger Abstraktion verschwinden, sondern verzweigend und ausufernd diverse mögliche Szenerien evozieren: Horizont, Mauer, Wolke, Hecke, Meer.
Eine Ausstellungskritik im Artforum, geschrieben von Jens Asthoff, ist unter folgendem Link zu lesen: artforum/critics’ picks