Eröffnung 7. September 2012, 17 Uhr
Ausstellungsdauer, 8. September bis 13. Oktober 2012
Das ist eine strenge Ausstellung, die Fotos sind riesig und hochformatig, und weil sie frei hängen, also nicht gerahmt sind, erinnern sie an Flaggen oder Banner. Gabi Steinhauser fotografiert Strukturen, gesplittertes Glas, zerrissene, geknickte Bleche oder architektonische Elemente, Treppenhäuser, Stufen, Korridore, aber nicht um diese Dinge abzubilden oder weil das Sujet irgendwie rührend wäre und man deshalb in kaputte oder kuriose Sachen reinfotografiert, es geht Gabi Steinhauser überhaupt nicht um Narration, sondern immer nur um Oberflächenstrukturen und mögliche Bildkonstruktionen. Die Kleinmöbel, die dazu im Raum der Galerie stehen, spiegeln diese Konstellationen skulptural, nicht funktional – es geht nicht um Tische und Bänke. Glastische mit Chrombeinen, vor hängenden Glasflächen mit Blechteilen, das ist eher der Anfang eines Limericks, kein Interieur.Steinhausers Zeichnungen auf Millimeterpapier sind weit entfernt von Problemen, die man beim Fotografieren oder Arrangieren mit Abbildungsverhältnissen bekommen kann, sie spielen den Komplex der Bildkonstruktion auf eine andere Weise durch, wobei präzise, lineare Musterungen Flimmereffekte und optische Irritationen erzeugen. Auch die Fotos sind verwirrend aufgrund der Perspektiven, die sie zeigen, mit den Gegenständen im Raum geht dann vollends ein vertrautes Größenverhältnis und die Sicherheit flöten, was man da überhaupt anschaut. Die Fotos von Gabi Steinhauser, sie sind immer sorgfältig in Format, Anzahl und Kombination in den jeweiligen Ausstellungsraum eingemessen, haben etwas von Science-Fiction, sicher wegen der unglaublich brillanten Farben, zusammen mit diesen ganzen Splitterungen und Frakturen, und auch wegen der Größe, so als sähe man den Vorspann eines Science-Fiction-Films, nur nicht in Cinemascope, sondern eben hochformatig, das führt aber schon wieder in so eine Narration hinein, um die es eben gar nicht geht …